Der Aufbau des neuen Sirenenetzes wird in Nideggen seit 2016 durchgeführt, seither nutzt auch die Feuerwehr wieder die Alarmierung über Sirene, aber nur wenn Menschenleben oder größere Sachwerte zu retten sind, bzw. wenn Situationen zu eskalieren drohen und wirklich der letzte Feuerwehrmann mobilisiert werden muss.
Die Alarmierung der Feuerwehr über Sirene ist die ultimative Alarmstufe zur Mobilisierung aller Kräfte. Beispiele sind Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen oder Brände bei denen Menschenleben in Gefahr sind. Funkmeldeempfänger und Alarm-Apps finden zwar auch bei der Feuerwehr Nideggen Verwendung, aber auch hier schlägt die Technik hin und wieder zu, sodass ein Alarm nicht alle erreicht. In allen Ortschaften wurde mit dem Aufbau der Sirenen sukzessive die Alarmierung der Feuerwehr in diesen Situationen eingeführt. Von den 156 Einsätzen, die die Feuerwehr Stadt Nideggen im Jahr 2022 absolviert hat, war es bei 11 Einsätzen notwendig eine Alarmierung über die Sirenen als Zusatzmaßnahme durchzuführen.
Die Alarmierung der Feuerwehr über die Sirenen ist übrigens gar nicht unüblich, es gibt Feuerwehren, wo es noch lange nicht selbstverständlich ist, dass jeder Feuerwehrangehörige einen Funkmeldeempfänger besitzt oder Zugang zu einer Alarm-App hat.
Was tun bei Sirenenalarm? (kein Feueralarm)
Informieren Sie sich! Schalten Sie das Radio ein und achten auf Meldungen und Hinweise zum Schadensereignis! Versorgen Sie sich auch auf weiteren Wegen mit Informationen, z.B. über das Internet (Onlineauftritte Ihrer Stadt, Gemeinde oder der (Lokal-)Presse).
Warum gibt es Sirenen?
Der Heulton einer Sirene erweckt Ihre Aufmerksamkeit und holt Sie ggf. aus dem Schlaf.
Sirenen wird der sogenannte „Weckeffekt“ zugeschrieben. Gerade nachts sind im Normalfall der Fernseher und Radio ausgeschaltet und das Handy kann lautlos gestellt sein. Der Heulton einer Sirene ist davon unabhängig und wird Sie Tag und Nacht erreichen.
Bis Anfang der 1990er Jahre gab es ein flächendeckendes Sirenennetz des Bundes, das ursprünglich die Bevölkerung vor möglichen Luftangriffen warnen sollte.
Viele Menschen kannten die dazugehörigen Warntöne, regelmäßige Probealarme gehörten vielerorts zum Alltag.
Nach dem Ende des sogenannten Kalten Krieges hat der Bund dieses Sirenennetz aufgegeben und den Kommunen zur Übernahme angeboten. Nur einige haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht, sodass viele Sirenen abgebaut wurden.
Inzwischen installieren viele Kommunen wieder ein Sirenensystem, um die Bürgerinnen und Bürger im Gefahrengebiet mit einer Warnung zu erreichen. Der laute Ton einer Sirene ist ein effektives Mittel, das zumindest die Existenz einer Gefahr für die Menschen in der Umgebung deutlich hörbar anzeigt. Nur wenn Sie von der Gefahr wissen, können Sie sich über die Medien wichtige Informationen zum richtigen Verhalten und zur Gefahrenlage beschaffen.